Donnerstag, 12. April 2018

Urlaub im Land der ehemaligen Kopfjäger Teil 2


Traditionen (Beschneidungen und Hochzeiten), Menschen auf Nias, Kautschuk und Strände

Die Menschen auf Nias kennen nur wenige Europäer. Sie wurden zwar ab 1865 bis in die 1930 er Jahre von Deutschen Missionaren der Rheinischen Missionsgesellschaft Wuppertal zum Christentum bekehrt, aber Touristen gab und gibt es kaum auf der Insel Nias. Und wenn doch, dann sind esvorwiegend Australier und meist im Süden oder auf den HinakoInseln westlich von Nias, weil dort die Wellen so hoch sind, dass sie zum Wellenreiten einladen. Über unseren Ausflug auf die Hinako Inseln, der nicht so gut ausging, berichte ich später...


Heute geht es mir erst einmal darum, das Wesen der Menschen etwas besser zu erklären. Wir wollen nördlich von Gunung Sitoli zu einer unberührten Stelle im „Abseits“. Unterwegs dorthin halten wir an einer einfachen Herberge hinter der Kirche, wo die „wilde“ Tanzgruppe aus dem Süden von Nias, die wir vor 2 Tagen bewundern konnten, logiert. Sie sollen uns heute Mittag besuchen und Bernd Eberlein will dies noch einmal absprechen. Wieder wird behauptet, der Chef der Tanzgruppe sei krank. Scheinbar hat dies Methode, wahrscheinlich erhoffen sie sich, damit Geld zu erhalten. Aber die Rechnung geht nicht auf. Bernd Eberlein lässt dem Chef Aspirin aus der Apotheke holen und das ganze Palaver dauert an. Wir stehen hinter der evangelischen Kirche und warten.






Gegenüber ist eine Baustelle, die wir inzwischen beobachten. Viele Rikschas (hier heißen sie Becak) fahren an uns vorüber, ab und zu sogar mit islamischen Schülerinnen besetzt. 

Nur 6 % der Niasser sind 2002 Islamisten und alle wohnen an der Küste. Sie versuchen  mit allen Mitteln, andere zu bekehren, indem z.B. arme Kinder auf Islamschulen nach Sumatra geschickt werden, um durch Heirat auf Nias dann später den Islam zu stärken, heute (2018) sind es schon 15 %. 

Weitere 20 % der Einwohner sind 2002 katholische (2018 nur noch 10%) und 74 % evangelische aktive Christen. Eine Nonne fährt mit dem Fahrrad an uns vorbei. 







In dem Dorf, das wir nun aufsuchen, stehen wieder einige der prächtigen Adathäuser. Das Dorf hat den schönen Namen Hili-Hati.




Die Frauen holen Wasser vom nahegelegenen Fluss.










Das Mädchen zerstößt eine Rinde, möglicherweise die des da òra-Baumes, die der Blutstillung und Desinfektion bei  der Beschneidungszeremonie dient.
Teilweise wird noch heute die famoto iraono -Zeremonie an Jungen im Alter zwischen 9 und 14 Jahren durchgeführt. Früher wurden in Nord-Nias alle Jungen und in Süd-Nias nur die Söhne der si ùlu - Adelsschicht beschnitten. Zum Fest kamen Eltern und Verwandte zusammen und baten den Gott Lowalangi um Absegnung der Beschneidung (amoto). Früher führte ein Ere-Priester die an bestimmte Festzeremonien gebundene Beschneidungszeremonie aus. 




Zuerst wurde ein Schwein geschlachtet und unter den eingeladenen Gästen aufgeteilt. Den Löwenanteil  davon sowie 1/4 fanulo und 2 1/2 g Reingold erhielt der Priester. Dem ranghöchsten salawa- Adligen im Dorf stand ebenfalls diese Menge zu. Sobald der chirurgische Eingriff verheilt war, gab es ein weiteres, noch größeres Fest, wobei zwei besonders große Schweine geschlachtet werden mussten. Ohne diese Feierlichkeiten galt die Beschneidung als nicht durchgeführt, was zur Folge hätte, dass später dem Mann die Heirat verwehrt würde. 



Heute gibt es spezialisierte samoto- Beschneider. Er steckt einen Holzring oder ein Bambusrohr auf die Eichel, stülpt die Vorhaut darüber und schneidet sie rundherum mit einem scharfen Messer ab. Um die dabei entstehenden heftigen Schmerzen und die starke Blutung zu lindern, verwendet man folgende traditionellen Heilmittel: Der aufgeträufelte Pflanzensaft der gitö lambrana -Liane lindert den Schmerz, die pulverisierte Rinde des da òra- Baumes stillt die Blutung und desinfiziert und zu Brei zerstampfte junge Blätter des lehe manawa (teakartiger Hartholzbaum, dessen Stämme für den Unterbau der traditionellen Adathäuser verwendet werden) verhilft zur schnellen Wundheilung.



Quelle: „Nias“ von Bernd Eberlein, Mai Verlag 1999






Dann ist endlich die Tanzgruppe da. 



Sie erhofften sich wohl ein komplettes Mittagessen, nicht nur Snacks und Getränke. Die Mädchen spielen uns ein Theater vor: sie stöhnen und halten sich den Bauch, aber wir durchschauen das und beleidigt hören sie auf damit.





Die Strände auf Nias sind zumeist keine richtigen Badestrände. 


Wir wollen nach soviel Kultur endlich einmal zum Baden fahren und werden von unserem Fahrer Iman zu einem Strand bei Foa, etwa 30 min Autofahrt südlich von Mira gefahren, der an ein Grundstück grenzt, das ebenfalls unseren Gastgebern Hr. Eberlein und Calvin Harefa gehört. Hier sollen zwei Ferienbungalows entstehen und, etwas zurückgesetzt, ein Wohnhaus für Iman und seine Familie, die später die Gäste der Ferienhäuser bewirten und im Grundstück Gemüse anbauen sollen. 



Iman hatte während einer längeren Abwesenheit von Bernd Eberlein schon den Bau „seines“ Wohnhauses direkt in Strandnähe beginnen lassen; dies ist jetzt gestoppt und wird als Ferienhaus abgeändert. 



Als wir aus dem Wasser kommen, setzt plötzlich ein starker Regen ein, der etwa 20 min. anhält. Zu unserem Glück hat Iman eine Plane im Auto, die uns an einer Feuerstelle des halbfertigen Hauses notdürftig vor dem größten Guss schützt. Auch wenn wir vom Baden sowieso nass sind, ist der Guss von oben nicht so angenehm.


Ein andermal fahren wir wieder zum Baden an den Strand. Diesmal fahren wir zwar wieder südlich, aber nicht so weit wie beim ersten Mal. 


Iman will inzwischen eine Rückenlehne des Autos reparieren lassen und holt uns dann wieder ab. Wir laufen von der Zufahrt noch ca. 200 m südlich am Strand entlang, um dort etwas Schatten zu finden. Wir finden sogar einen zementierten Tisch mit Holzhockern und eine Unterstellmöglichkeit für alle Fälle.



Dieser Strand ist besonders schön, aber wir haben den Eindruck, dass mit der Zeit immer mehr Land abgetragen wird; denn einige Palmen wurden bereits unterspült und fielen um, weitere Palmen stehen noch, aber schon die meiste Zeit im Wasser. 

Der Wald hinter uns ist noch ein Primärwald, also ziemlich unberührter Dschungel. Mit der Zeit kommt die Flut und es wird Zeit zurückzufahren. Als  wir sehen, dass Iman wieder da ist, laufen wir am Strand entlang zurück und werden dabei von zwei besonders großen Wellen völlig durchnässt. Diesmal hilft wieder Imans Plane, diesmal jedoch als Schutz für das Wagenpolster.



Der dritte Badeausflug führt uns zu einem recht breiten Strand, leider nicht so unberührt wie die ersten Strände. 



Es sind Häuser in der Nähe und dann sehen wir eine ertrunkene Kuh im Wasser. Die Lust zum Baden ist uns dann erst einmal vergangen. Wir hören lieber den beiden Jungen zu, die auf dem Balkon des Wohnhauses Musik spielen.





An einem Morgen sitzen wir gerade beim Frühstück, als wir darauf aufmerksam werden, dass im Nachbargrundstück Kokosnüsse geerntet werden.




 Dahana 


Wir besuchen das Dorf Dahana, das ca. 10 km südlich von uns liegt.



Dies ist ein typischer Weg durch den Dschungel, wie er überall auf NIAS angelegt ist. Die Menschen wollten so nicht so leicht von den Kopfjägern gefunden werden.






In der Gegend um Dahana wird Kautschuk gewonnen. Hierzu wird der Kautschukbaum schräg angeritzt, so dass der Saft des Baumes nach unten läuft und über ein Blatt in aufgestellte Kokosnussschalen einläuft. 




Dabei darf allerdings die Kambiumschicht zwischen Holz und Rinde nicht verletzt werden. Da die Kokosnussschalen nicht z.B. mit einem Sieb geschützt sind, ist der einlaufende Kautschuk sehr verschmutzt und muss billiger verkauft werden als reiner weißer Kautschuk. 




Der Kautschuk wird das ganze Jahr über geerntet. Es ist eine mühsame Angelegenheit, da ständig nachgeritzt werden muss, aber die Quelle des Saftes versiegt nie, solange der Baum lebt.



Der Kautschukbaum stammt ursprünglich aus Brasilien und gehört zur Gattung der Wolfsmilchgewächse. Heute wird er v.a. in Südostasien zur Kautschukgewinnung angebaut. Er wird 20 bis 30 m hoch mit weißlichgelben, unscheinbaren aber duftenden Blüten. Die Bestäubung der getrenntgeschlechtlichen Blüten erfolgt durch den Wind.

Die Früchte sind dreiklappige Kapseln, die drei 2 bis 2,5 cm lange Samen enthalten. Der Ölgehalt der Samen beträgt 40 bis 50 %; das Öl wird z.B. in Sri Lanka für technische Zwecke genutzt.




Die erste Nachricht über Kautschuk stammt aus dem Jahre 1521, als ein Spanier auf Haiti Kinder mit Gummibällen beobachtete, die aus dem Saft der Bäume gewonnen waren, aber erst 1877 gelang es, Samen nach England zu bringen, von wo aus Jungpflanzen nach Singapur verschifft wurden. Sie waren das Ausgangs-material für den Beginn der Kautschukkulturen in Indonesien.




Der größte Teil des Latex wird am Anbauort durch Zusatz von Essig- oder Ameisensäure koaguliert, ausgewalzt, zu Ballen gepresst und in dieser Form exportiert. 94 % der Weltproduktion kommen heute aus Südostasien. Auch in der Zukunft bestehen günstige Bedingungen für den Absatz von Kautschuk, da gerade für Fahrzeugbereifungen wieder bevorzugt Naturkautschuk eingesetzt wird.






Wir laufen später durch ein kleines Dorf, in dem Kautschuk aufgekauft wird. Den uns begleitenden und noch unerfahrenen Südniasser spricht ein Mann an: Er will von uns einen „Wegzoll“ dafür erhalten, dass wir durch das Dorf laufen („weil Kinder verschwunden seien“). Viele Niasser versuchen, aus allem etwas Geld herauszuschlagen.



Der unreine Kautschuk wird gewogen und sofort nach vollen kg bar bezahlt.
Wir fragen nach dem Gewicht des gerade gewogenen Kautschuks und erfahren, 
es sind 42 kg. Ein Familienclan hat diese Menge an zwei Tagen gemeinsam zusammen-getragen. Der Erlös beträgt hier 200 Rp. je kg, für den gesamten Familienclan gibt es also 8.400 Rp. (1,2 €) für 2 Tage Arbeit.



Traditionelle Hochzeit:


Ein besonderes Erlebnis haben wir - wie es sooft passiert - eher zufällig:



Auf dem Rückweg von Dahana sehen wir eine Hochzeitsgesellschaft.
Wir halten an und gehen etwas näher. Sofort werden wir eingeladen, dazuzukommen. Diese Ferkel sind Hochzeits-gaben und wurden so verpackt auf Mopeds transportiert.
Hochzeiten werden auf NIAS auch heute noch von den Familien des zukünftigen Brautpaares nach festen Regeln arrangiert. Die Festlichkeiten sind sehr kostspielig; aber Männer jenseits der 30 sollten verheiratet sein; denn Kinder sind für die spätere Versorgung sehr wichtig.



Scheidungen sind auf NIAS so gut wie unbekannt. 

Die Hochzeitszeremonie richtet sich nach dem Adat (Gewohnheitsrecht) und enthält folgende Schritte:

1. Verhandlungen um den Brautpreis sowie die Rechte und Pflichten der durch die Hochzeit verbundenen Familien und des Brautpaares. Dies übernehmen ältere Familienmitglieder, insbesondere die Onkel des Mannes, die Kontakt zu den Onkeln der auserwählten Braut aufnehmen. Dazu wird Schweine- fleisch und Tuak-Palmwein mitgebracht. Lehnt die Familie der braut ab, wird vorgegeben, sie sei bereits vergeben und man solle das mitgebrachte Schweine-fleisch als Wegzehrung wieder mitnehmen. Besteht jedoch  Interesse, werden die Gäste eingeladen, zu übernachten und es wird ein Schwein geschlachtet sowie ein weiterer Gesprächstermin vereinbart.

2. Zum nächsten Treffen werden von den Familien sogenannte samatöro (Kenner des Adat) hinzugezogen. Der Adat- Beistand der Brautfamilie erklärt umständlich und mit vielen Floskeln, dass ein jüngerer, verheirateter Verhandlungspartner geschickt werden soll. 

3. Dieser, si so bahuhuo (Brücke) Genannte führt ab nun die eigentlichen Brautverhandlungen fort. Er handelt den Rahmen-Brautpreis aus (Anzahl der Schweine, ihre nach der Norm des alisi- Maßbandes vorgeschriebene Größe und die in dumbra (ca. 1,6 kg) gewogene Menge an Reis, die die Seite des Bräutigams zu stellen hat, 
damit das nächste Zeremonialfest stattfinden kann.

4. Dieses Zeremonialfest ist vom Stand des Mondes abhängig; denn es ist nur bei zunehmendem Mond mit einer Gradnorm zwischen 6-10 desa‘a möglich.
Bei Vollmond (12 desa‘a) sind nach Glauben der Niasser alle Krankheiten am gefährlichsten; daher werden an Vollmond auch nie Kokospflanzen oder Reisschößlinge gesetzt.



5. Nach Erfüllung aller Verhandlungspunkte und -bedingungen  folgt das symbolische Ringüberreichen (fame‘e laeduru). Hierzu treffen sich die Familien zum Kennenlernen bei einem Festessen.

6. In der nächsten Verhandlungsphase wir der eigentliche Brautpreis ausgehandelt. Es wird, wie die Niasser sagen, „das Huhn zum Gehen gebracht“ (fanunu manu).

7. Nun folgen die Bekanntgabe des Heiratstermins sowie die Übergabe des Brautpreises (die Schweine, der Reis, Gold oder Schmuck und neuerdings auch Geld bis zu mehreren tausend €).

8. Die nächste Zeremonie, das famotu oder fame‘e wird durch Gong und Trommeln angekündigt. Die Braut wird in Gegenwart des Bräutigams von älteren und erfahrenen Frauen des Dorfes über ihre Rechte und Pflichten als Ehefrau aufgeklärt. Die Braut hat dabei Krokodilstränen zu vergießen.

9. Einen Tag vor dem Hochzeitsfest muss noch das folau bawi vollzogen werden: Ein großes und völlig unversehrtes einfarbiges schwarzes oder weißes Schwein muss mit einem Flechtband aus der Rinde des Ohulu- Baumes um den Leib sowie um die beiden Hinterbeine geschmückt werden, wobei das Flechtband ein bestimmtes Muster aufweisen muss, da sonst das Schwein als taboi bawi verscheucht oder abgelehnt werden kann.

Diese Zeremonie konnten wir hier beobachten.


10. Nun erst erfolgt die Hochzeit, die falöwa. Entstammt die Frau einer Adelsfamilie, wird das Dorf mit gaba-gaba-Torbögen aus Bambus dekoriert, die mit Kokosblättern und Grasblumen hübsch verziert sind.

Der Bräutigam kommt mit seinem ganzen Gefolge zum Haus der Braut, um sie dort abzuholen und vorher an der bedeutungsvollen Abschiedszeremonie der Braut teilzunehmen. In einem dekorativen bola nato Flechtkorb überreicht der Bräutigam kniend und ohne aufzusehen seiner Schwiegermutter Betelnuss.

Dann folgt eine Zeremonie, bei der der Braut ein neuer vorübergehender Name (bis zu ihrem ersten Kind) gegeben wird. Nach dem ersten Kind heißt die Mutter „Mutter von ...“ (Ina ...) und der Vater „Vater von ...“ (Ama ...). Danach wird die Frau auf einem wie eine Sänfte hergerichteten Stuhl von ihren Onkeln nach außen getragen, wobei sie zum Zeichen ihrer Jungfräulichkeit mit ihren Füßen nicht den Boden berühren darf. Sie wird dann unter Begleitung von Gesang und einem aus Gong und Trommeln bestehenden Orchester zum Haus des Bräutigams geführt und von ihm ins Haus getragen. Dort bereitet die Braut Betelnüsse zu und bietet diese über eine dritte Person ihrem Bräutigam und allen Gästen an.

Sprechen und essen darf sie dabei nicht, sonst wird sie für gierig gehalten. Vom Geschmack der Betelnuss schließt man auf das Geschlecht des künftigen Kindes: Kräftiger Geschmack und dunkelroter Saft bedeutet Sohn und mildes Aroma mit hellroter Flüssigkeit Tochter.

Die Nacht verbringt die Braut im Hochzeitszimmer, allerdings mit ihrer Schwägerin; der Bräutigam nächtigt nebenan mit seinen Brüdern und Freunden.

11. Frühestens am 4. Tag und längstens 2-3 Wochen nach Einzug ins Haus des Bräutigams beginnt die nächste Zeremonie, famegö („der Braut zu Essen geben“). Hier steht die Brautmutter im Mittelpunkt, die die Zeremonie vornimmt und damit symbolisch zum Ausdruck bringt, wer die Braut aufgezogen und heiratsfähig gemacht hat.

Zum Abschied erhält sie zwei lebende Schweine sowie eine bestimmte Menge Gold. 



12. Danach findet erst die eigentliche Vermählung statt; denn nun darf das junge Paar zusammen nächtigen und die Ehefrau ihren Hunger stillen.

13. Nun folgt die Zeremonie femanga gahe („das Schwein mit den geflochtenen Bändern essen“). Hier wird noch einmal die Position des Schwiegervaters hervorgehoben; denn die geflochtenen Hinterbeine symbolisieren die Rolle des Schwiegersohnes als „Helfer des Schwiegervaters“, der im Schwein selbst versinnbildlicht wird.

14. Eine Woche später folgt dann der nach dem adat vorgeschriebene letzte Akt der Hochzeit: Das famuli nucha („alle wertvollen Gegenstände zurückbringen“). Den Schwiegereltern der Braut werden nun der wertvolle Schmuck und die teure Kleidung zurückgegeben, die diese für das aufwendige falöwa-Fest anschaffen musste. 



Von diesen erhält das Paar noch einen Hahn sowie eine Sau, die mindestens einmal Frischlinge geworfen haben muss, als Segen der Fruchtbarkeit, geschenkt. Die Onkel übergeben den Vermählten dann noch einige Hühner.

Erst jetzt ist das Paar endgültig vermählt.



Quelle: „NIAS“ von Bernd Eberlein, Mai Verlag 1999               


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